Wir sind nur Gast auf diesem Planeten.

Dieser Satz ist inzwischen Allgemeingut geworden. Viele sagen ihn, jeder bekommt ihn regelmäßig zu hören. Und er scheint wahr zu sein: Der Planet war vor uns da. Er wird bleiben, wenn wir wieder gegangen sein werden. Dies gilt sowohl für die ganze Menschheit wie auch für jeden einzelnen von uns. Und wir wohnen auf ihm. Jemand, der vorübergehend bei einem anderen wohnt, der ist ja wohl dessen Gast. Klar!

Oder? Nein!

Der Satz ist übelste Demagogie.

Was ist denn der Planet? Eine Eisenkugel mit einer Kruste aus anderen Elementen und einer dünnen Atmosphäre? Das soll ein Gastgeber sein? Wohl kaum.

Oder ist der Planet Synonym für die ganze Umwelt, die Pflanzen und Tiere, das Ökosystem? Schon eher. Aber was ist denn die exakte Definition? Es muss ja etwas sein, das die Rolle eines Gastgebers ausfüllen kann. Jemand, der uns zu sich eingeladen hat. Das erfordert allerdings eine Art Bewusstsein.

Es scheint, dass der Planet eine Art höheres Wesen ist, mit einem Bewusstsein und einem Willen. Eine Art – Gott.

Und worin besteht nun die Demagogie?

Ein Gast hat wenig Rechte gegenüber dem Gastgeber. Er muss während seines Aufenthaltes tun, was der Gastgeber will, oder er muss gehen. Und das ist die Situation, in die wir gebracht werden sollen, wenn uns jemand diesen Satz an den Kopf wirft. Er will uns rechtlos machen.

Natürlich sagt er nicht einfach: Tue, was ich will. Das wäre zu einfach.

Also braucht er einen anderen, dessen Wille ich gehorchen soll. Jemand, der gar nicht sagt, was er will. Zum Beispiel einen Planeten. Oder einen Gott. Kein Gott, kein Planet hat mir je gesagt, was er von mir will. Sie schweigen. Das ist die Gelegenheit für ihre Propheten. Im Namen des höheren Wesens befehlen sie mir, was ich zu tun habe. Weil ich ja nur Gast bin.

In der christlichen Religion war Gott unser Schöpfer, dem wir deshalb zu Gehorsam verpflichtet waren. Gott sagte nicht, was er wollte, das übernahmen seine Propheten. In der Klima-Religion ist der Planet unser Gastgeber, dem wir deshalb zu Gehorsam verpflichtet sind. Der Planet sagt nicht, was er will, das übernehmen seine Propheten. In beiden Fällen ist das Ergebnis gleich: Die Minderheit der Propheten herrscht über das Leben der Mehrheit.

Wer ist der Planet?

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